Ein Konflikt entwickelt sich derzeit zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und ProSiebenSat.1. Der private Medienkonzern hat ohne vorherige Abstimmung die Mediatheken von ARD und ZDF in seinen Streamingdienst Joyn integriert. Diese eigenmächtige Entscheidung sorgt für Verstimmung bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.
Die Integration erfolgte im Rahmen einer von ProSiebenSat.1 als Beta-Test deklarierten Phase. Die öffentlich-rechtlichen Sender distanzieren sich laut Cablevision jedoch von dieser Vorgehensweise. Sowohl ARD als auch ZDF erklären, dass sie dieser Testphase nicht zugestimmt haben und weitere Schritte prüfen. Kurzform: Über Joyn kann man direkt und ohne Anmeldung Inhalte von ARD und ZDF abrufen.
Die Situation erscheint besonders brisant vor dem Hintergrund der kürzlich geschlossenen Vereinbarungen zwischen ProSiebenSat.1 und den kommerziellen Töchtern der öffentlich-rechtlichen Sender. Diese Deals betrafen den Erwerb von Rechtepaketen von ARD Plus und ZDF Studios für die Joyn-Plattform. Von einer Integration der Mediatheken war in den offiziellen Mitteilungen keine Rede.
ProSiebenSat.1 argumentiert, man befinde sich in intensiven Gesprächen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern über die technische Umsetzung der Einbindung. Die mögliche Motivation des Medienkonzerns kann man sich viielleicht denken: Durch die Integration der öffentlich-rechtlichen Mediatheken könnte Joyn seine Nutzerbasis erweitern.
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